Ready Steady Go – Spanienaustausch 2024

Bridging Cultures through Sports – das Motto von Ready Steady Go wurde beim diesjährigen Spanischaustausch, welcher den durch den Brexit erschwerten Englandaustausch ersetzt, bestens umgesetzt. Finanziert von Erasmus+ konnten achtzehn SchülerInnen aus der 9. Klasse, welche sich schon im vergangenen Jahr durch eine Mitmachaktion mit Special Olympics sowie durch den Besuch bei den Invictus Games mit der Thematik „Inklusion durch Sport“ auseinandergesetzt hatten, unter der Leitung von Frau Caesar und Herrn Beck für neun Tage nach Spanien reisen. Aufgrund der langen Anfahrtsstrecke nach Zaragoza ging es am Dienstag, den 9. April zunächst nur nach Barcelona, wo die Gruppe nach langer Reise gegen Abend das Hostel beziehen konnte, bevor es in die Stadt ging. Nach dem Abendessen in Kleingruppen wurden die Rambla, die Altstadt und der Hafen bei Nacht besichtigt.

Am nächsten Morgen blieb nach dem Frühstück noch Zeit für eine englischsprachige Besichtigung der beeindruckenden Sagrada Familie und des Parc de la Ciutadella, bevor es mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Zaragoza ging, wo die GastschülerInnen unserer Partnerschule San Valero schon gespannt auf die Gruppe aus Koblenz warteten. Nach einem ersten Ankommen in den Gastfamilien ging es zum gemeinsamen Abendessen in eine Tapasbar.

Am Donnerstag stand zunächst der geführte Besuch von CEDES, einem Zentrum für geistig beeinträchtigte Menschen, auf dem Programm. Nachdem die Arbeitsbereiche in einer Präsentation erklärt worden waren, besichtigte die gemischte Gruppe die Arbeitsstätten und lernte die MitarbeiterInnen und BewohnerInnen der Einrichtung kennen. Auch die angegliederte Schule, welche aus kleinsten Klassen besteht, wurde angeschaut. Außerdem gab es ein kleines Geschenk aus der Werkstatt für alle Anwesenden. Anschließend ging es ins Schulzentrum San Valero, wo der Schulleiter eine inspirierende Rede über Inklusion, EU-Ziele und Sport hielt. Am Abend fuhr die Austauschgruppe mit dem Bus zum Trainingsgelände von Real Zaragoza, um in sechs Gruppen, unterteilt nach Leistungsstufen, mit den Teilnehmern des inklusiven Vereinsprojektes zu trainieren. Dabei lernten alle SchülerInnen schnell, dass geistige Beeinträchtigungen bei der Ausübung von Sport keinen Nachteil darstellen müssen. Alle wurden mit offenen Armen empfangen und nach dem Training und dem anschließenden Freundschaftsspiel sangen und tanzten alle gemeinsam.

Am Freitag fand das 71. Schulfest der Partnerschule unter dem Motto „Olympische Spiele“ statt. Zunächst wurden drei Stunden lang Mitmachstationen angeboten: Neben Schach, Dart, Schminken, Tischfußball, Tischtennis, Basketball, Tauziehen, Fußball, Ballspiele und vielen anderen Aktivitäten gab es auch Ratespiele und eine Schulrallye und für alle Anwesenden kostenlose Sandwiches vom Grill. Anschließend fand der traditionelle Tanzwettbewerb statt, für den jede Klasse mit ihrem Klassenlehrer eine Choreographie inklusive Kostüm entwickeln musste. Nach sechzehn Performances trat die Abiturklasse noch als Gast auf. Die Jury vergab Preise für die beste Tanzleistung sowie das beste Kostüm. Diese wurden spontan von Frau Caesar und Herrn Beck überreicht. Nach dem Besuch des Burgerfestivals trafen sich am Abend alle auf dem Sportplatz eines Leichtathletikvereines, um unter Anleitung von Special Olympics- Trainern Laufspiele mit dem Schwerpunkt Kennenlernen und Inklusion zu absolvieren. Außerdem konnte ein Teil der Gruppe am Basketball- bzw. Fußballtraining mit Special Olympics-Athleten teilnehmen. Nach zwei Stunden setzte die Sonne der Gruppe so zu, dass der Feierabend frühzeitig eingeleitet wurde.

Am Wochenende konnten die SchülerInnen mit ihren Gastfamilien individuell das Programm gestalten. Einige besuchten den Leichtathletik-Wettkampf von Special Olympics, schauten beim Marathon zu oder bejubelten Real Zaragoza beim Kampf um wertvolle Punkte gegen Elche. Außerdem wurde fleißig geshoppt und Sightseeing betrieben.

Am Montag besuchten alle den Unterricht ihrer GastschülerInnen. Anschließend gab es ein Rollstuhltraining, bei dem nach dem grundlegenden Umgang mit verschiedenen Rollstuhltypen zunächst das Fahren über Bordsteine und um Hindernisse geübt wurde. Danach fuhren die SchülerInnen in Kleingruppen durch die Nachbarschaft, um das Fahren im Alltag zu erproben. Sie erhielten dabei die Aufgabe, einige Punkte zu besuchen und dort in Anwesenheit eines Lehrers ein Selfie zu machen. Die Gewinner wurden am Abend mit Preisen beschenkt. Anschließend wurde in einer Feedbackrunde gebrainstormt, was der Austausch die SchülerInnen bisher gelehrt hatte. Viele erwähnten die positiven Erfahrungen mit geistig Beeinträchtigten und den Sprachzuwachs. Außerdem sprachen sie von gesteigertem Selbstbewusstsein sowie einem guten Einblick in die spanische Kultur. Trotz aller Unterschiede gäbe es viele Gemeinsamkeiten und Sport helfe, die Lücken zu schließen. Am Abend durfte die Gruppe an einem Goalballtraining (beliebtester Blindensport) teilnehmen. Nach einer theoretischen Einführung und Zuschauen probierten einige SchülerInnen selbst ihr Glück: Mit verbundenen Augen traten sie gegen die Profis der Organisation ONZE an und bekamen von ihnen Unterstützung.

Am Dienstag traf die Gruppe gegen Mittag in Madrid ein, wo sie nach einem Besuch einer Ausstellung im CAIXA-Forum Tennis auf dem Plaza Mayor schauen konnten. Nach einer Mittagspause ging es durch den Retiro-Park, um die Koffer am Bahnhof abzuholen. Der anschließende 30-Minuten-Marsch durch die brütende Hitze konnte durchaus als Extremsport angesehen werden. Am Abend und am kommenden Morgen konnten weitere Highlight von Madrid wie der Palacio Real, Sol, Plaza Espana besichtigt werden. Mit dem Flieger ging es dann wieder zurück nach Frankfurt, wo ein letzter Sprint zum Zug das Sportprojekt abrundete.

Die ganze Gruppe freut sich schon jetzt auf den Gegenbesuch im Juni, welcher das Projekt fortführen wird.

Die Berichte der SchülerInnen finden sich auf der Homepage der Schülerzeitung.