CertiLingua – Erfahrungsberichte

Als ehemalige Schülerin des Gymnasiums auf der Karthause habe im Jahr 2018 im Rahmen des CertiLingua Projekts ein dreiwöchiges Praktikum an der Bonn International School absolviert. Diese Schule wird von Kindern aus 71 verschiedenen Nationen besucht, die auf Grund des Berufs ihrer Eltern regelmäßig ihren Schulstandort wechseln. Das Praktikum war in vielerlei Hinsicht eine große Bereicherung.
An internationalen Schulen wird fast ausschließlich auf Englisch kommuniziert. Von daher hat das Praktikum und der Kontakt zu den Menschen an der Schule dazu beigetragen, meine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. Außerdem habe ich während des Praktikums zum ersten Mal mit so vielen Menschen verschiedener Herkunft interagiert. Die Menschen dort waren sehr offen und daher habe ich schnell Einblicke in andere Kulturen und Lebensweisen erhalten. Zu erfahren, wie junge Menschen, die mehrfach innerhalb eines Jahres in ein neues Land ziehen, ihr Leben gestalten, war wirklich spannend. Auch heute bin ich noch mit einigen Menschen, die ich damals kennengelernt habe, in Kontakt und seit dem Jahr 2018 war ich jährlich noch einmal in Bonn, um an Ferienfreizeiten der Internationalen Schule als Betreuerin teilzunehmen. Der Wunsch, nach dem Abitur Lehramt zu studieren, hat zur Zeit des Praktikums schon bestanden und daher war ein Einblick in ein Schulsystem, das stark von dem deutschen abweicht, zudem sehr aufschlussreich. Alles in allem war das Praktikum und die CertiLingua-Arbeit wirklich bereichernd für mein Studium und meine berufliche Zukunft.

(Carolin Gipp, Abiturjahrgang 2019)

Dem kann ich mich nur anschließen. Zusammen mit Carolin habe ich eine großartige Zeit an der internationalen Schule in Bonn verbracht und konnte viele neue Erfahrungen sammeln, die nicht nur meine Sprachkenntnisse, sondern vor allem meine Einstellung anderen Menschen und Kulturen gegenüber bereichert haben. Dazu hat meine CertiLingua-Arbeit einen erheblichen Beitrag geleistet. Hier habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt, wie sich Kinder, die nicht Englisch sprechen in die englischsprachige Community integrieren. Ich war durchaus beeindruckt von dem Umgang zwischen den Kindern. Natürlich gab es auch mal Rangeleien und die Kinder haben geweint, sie waren schließlich kaum älter als drei- vielleicht vier Jahre alt, doch es wurde sehr aufeinander geachtet: Englischsprachige Kinder bemühten sich, den anderssprachigen Kindern das Spiel zu erklären, tauschten stolz Vokabeln aus, die sie von anderen aufgeschnappt hatten und erfanden mit Händen und Füßen neue und lustige Methoden zu kommunizieren und herumzualbern. Dies hat mich sehr fasziniert und mir gezeigt, dass ein soziales Miteinander nicht von sprachlichen, kulturellen oder anderen Grenzen abhängt. Es gab Mut, auf Menschen zuzugehen, denn alle sind gleich. Das war ein toller Gedanke. In diesem Zusammenhang hörte auch immer mehr von dem Gebäude nebenan, der UN. Viele Eltern der Kinder arbeiteten dort und ihr Traum war es, -so sagten die Kinder- die Welt zu einem „better place“ zu machen. Das hat mich derart begeistert, dass ich mich im Anschluss dazu entschied, Politikwissenschaften und Französisch zu studieren. Dank Erasmus verbringe ich aktuell ein Auslandssemester in Frankreich und auch hier ist es die internationale Begegnung, die mir besonders gefällt. Der Aufenthalt an der internationalen Schule hat mir hier einiges erleichtert und es fällt mir leichter, auf andere Menschen zuzugehen. Zu der internationalen Schule in Bonn halten Carolin und ich stets Kontakt und wir verbringen teils unsere Semesterferien dort. CertiLingua war für uns also eine Erfahrung, die uns nicht so schnell verlässt.

(Lea Kreuz, Abiturjahrgang 2019)