Jobshadowing in Budapest: Bilinguale Schule ergänzt die Liste unserer Partnerschulen

Am 2. und 3. Oktober 2025 nutzten zwei Lehrkräfte unserer Schule, Frau Caesar und Herr Beck, den in Deutschland arbeitsfreien Feiertag für ein Erasmus+-Jobshadowing an einer mehrsprachigen Partnerschule in Budapest, der Körösi Csoma Sandór Schule– denn dort fand regulärer Unterricht statt. Die Schule hat pro Zug eine Klasse, die deutsch-bilingual oder russisch-bilingual lernt sowie zwei Klassen, die englisch-bilingual lernen. Als Vorbereitung haben die 8. Klassen 18 Stunden Unterricht in der Zielsprache, also beispielsweise 18 Stunden Englischunterricht pro Woche.

Im Mittelpunkt des Besuchs stand die Hospitation im Unterricht, unter anderem im bilingualen Mathematik– und Geographieunterricht sowie im IB-Programm der Klassen 11 und 12. Das International Baccalaureate (IB) ist ein weltweit anerkanntes Bildungsprogramm, das SchülerInnen gezielt auf ein Studium im internationalen Kontext vorbereitet. Es fördert selbstständiges Arbeiten, kritisches Denken und interkulturelle Kompetenzen – und wird überwiegend auf Englisch unterrichtet. Für unsere Lehrkräfte bot sich hier eine ausgezeichnete Möglichkeit, ihr Fachvokabular in den bilingualen Fächern praxisnah zu erweitern.

Darüber hinaus besuchten sie den zielsprachigen Zivilisationsunterricht (deutsche Kultur), der besonders interaktiv gestaltet war: Unsere Lehrkräfte wurden von ungarischen SchülerInnen zu Mediennutzung und Pressefreiheit in Deutschland interviewt. Im Gegenzug erhielten sie interessante Einblicke in die aktuelle politische Situation Ungarns – ein lebendiger Austausch, der den Unterricht zu einem echten Dialog machte.

Eine Schulführung durch SchülerInnen der 12. Klasse ermöglichte authentische Eindrücke in den Schulalltag, von der Atmosphäre auf dem Campus und der traditionsreichen Geschichte der Schule, die die erste bilinguale Schule des Landes war. Besonders hervorzuheben ist das tägliche Sportangebot: Fünfmal pro Woche ist eine Sportstunde fest im Stundenplan verankert. Herr Beck konnte das Spinning-Angebot auf den neuen Rädern direkt testen – ein Teil des vielseitigen Bewegungsprogramms der Schule.

Auch das lebendige Schulleben zeigte sich während des Besuchs eindrucksvoll: So fanden parallel ein schulweites Fußballturnier für Mädchen sowie ein ungarnweiter Mathematik-Lauf-Wettbewerb statt, der Bewegung und mathematisches Denken auf kreative Weise kombinierte.

Das Mittagessen in der Mensa bot neben kulinarischen Eindrücken auch Gelegenheit zum informellen Austausch mit den betreuenden KollegInnen. In netten Gesprächen mit der stellvertretenden Schulleitung sowie der Erasmus+-Koordinatorin wurden konkrete Ideen für zukünftige Projekte und Kooperationen zwischen den Schulen entwickelt. Besonders für unsere bilingualen SchülerInnen und CertiLingua-AnwärterInnen bieten sich hier tolle Möglichkeiten.

Ein kulturelles Rahmenprogramm rundete den Aufenthalt ab: Die Lehrkräfte besuchten das beeindruckende Felsenkrankenhaus, das ungarische Parlament und nahmen an einer geführten Tour durch das jüdische Viertel Budapests teil – mit bewegenden Einblicken in Geschichte, Kultur und Gegenwart.

Das zweitägige Jobshadowing war für beide Lehrkräfte eine große Bereicherung – fachlich, sprachlich und kulturell. Die zahlreichen Eindrücke, Anregungen und Kontakte werden sicher in die Weiterentwicklung von Unterricht und Schulprojekten einfließen.