“Teachers are the real influencers!“

Eindrücke einer Erasmus+ Fortbildung zum bilingualen Unterrichten auf Teneriffa

Im Mai 2022 erhielten Frau Kuntz und Frau Morschhäuser über das Erasmus+ Programm des Gymnasiums auf der Karthause die Möglichkeit, an einer Fortbildung zum bilingualen Unterrichten auf der Kanareninsel Teneriffa teilzunehmen. Als Lehrerinnen des bilingualen Zweiges unserer Schule bildeten sie sich zu CLIL – Practical Activities for Secondary School Teachers in der Inselhauptstadt Santa Cruz fort.

Content and Integrated Language Learning (CLIL) beschreibt die Nutzung einer Fremdsprache zur integrativen Vermittlung eines Sachfaches. Dabei ist der Lerninhalt (z. B. im Fach Erdkunde) als (Content) zu verstehen, welcher mithilfe der Fremdsprache außerhalb des Fremdsprachenunterrichtes methodenreich ergründet wird.

Die Leiterin des Kurses teilte als englische Muttersprachlerin aus Kent (England) ihre langjährige Erfahrung als Lehrkraft an englischen und spanischen Schulformen und Universitätsdozentin für das CLIL Konzept mit den KursteilnehmerInnen aus Finnland, Italien und Deutschland. Der interaktive Rahmen des Kurses förderte den bildungskulturellen Austausch zwischen den TeilnehmerInnen im Bezug auf die theoretische und praktische Organisation bilingualer Zweige an weiterführenden Schulformen. Im Laufe des Kurses wurde das Modell des Gymnasiums auf der Karthause Koblenz sowohl von der Kursleiterin als auch von den internationalen Teilnehmerinnen gelobt und mit großem Interesse zur Inspiration für die jeweiligen Schulen wahrgenommen. Schwerpunkte des Kurses waren insbesondere die Förderung kritischen Denkens, um die SchülerInnen zu einem tiefergehenden Lernprozess im Sachfach durch die Fremdsprache zu aktivieren, ohne sie dabei aber beispielsweise mit zu umfangreichen Vokabellisten zu überfordern. Hierzu fokussierte der Kurs die Verknüpfung bereits vorhandenen Wissens mit der Offenlegung neuer Unterrichtsziele, um handlungsfähige Lernumfelder für SchülerInnen mit verschiedensten Voraussetzungen zu schaffen. Darüber hinaus wurden unterschiedliche digitale und prozessanregende Unterrichtsmethoden verschiedener europäischer Schulformen ausgetauscht und im bilingualen Lernumfeld erprobt. Des Weiteren stellten die didaktische Förderung von Teambuildingmaßnahmen für SchülerInnen und die progressive Förderung von Diskursfähigkeiten einen Kernaspekt des Austausches der Lehrkräfte dar.

Einer der fünf Fortbildungstage erfolgte außerhalb von Santa Cruz in der Teacher Academy der historischen Inselhauptstadt La Laguna mit dem Fokus auf “Psychologische Aspekte“ des Lernens mit einer Dozentin für Educational Neuroscience nach dem Ansatz Connection before Correction. Das Kursprogramm wurde außerdem durch zwei spannende Ausflüge ergänzt. Am ersten Kurstag führte ein Einheimischer die KursteilnehmerInnen auf einer stadthistorischen Tour durch Santa Cruz. Der letzte Kurstag wurde mit einer atemberaubenden Exkursion auf den höchsten Berg Spaniens, den einzigartigen Teide Vulkan, und dem angrenzenden Nationalpark zu einem eindrucksvollen Abschluss. Hierbei konnten die Lehrkräfte nicht nur die Geographie der Insel bestaunen, sondern auch wertvolle Impressionen für außerschulische Lernorte sammeln.

Frau Kuntz und Frau Morschhäuser werden die spannenden und wertvollen Eindrücke der Weiterbildung nutzen, um sie in ihrem praktischen Unterrichtsumfeld zu erproben und sie gemeinsam mit der Fachkonferenz des bilingualen Zweiges zu evaluieren. Sie sind dankbar für die einzigartigen Austauschmöglichkeiten im Rahmen der Erasmus+ Akkreditierung und freuen sich bereits auf zukünftigen interkulturellen Bildungsaustausch.

 (Marisa Lea Morschhäuser – 08.05.2022)