MSS 13 besucht Mahnmal des Kalten Krieges
Aktueller kann Geschichte kaum sein. Bei einer Exkursion der MSS 13, am Donnerstag 06.2025 nach Ahrweiler, wurde eines der größten Zeugnisse der bipolaren Welt aufgesucht und die einst drohenden Gefahren eines Atomkrieges vor Ort für die knapp 60 Schülerinnen und Schüler erlebbar gemacht. Der ehemalige Regierungsbunker in Ahrweiler, gerne bezeichnet als das „Hotel der letzten Stunde“ oder als „Wahnsinn mit System“, zeigt eindrucksvoll auf der einen Seite die Unkontrollierbarkeit und Hilflosigkeit des Kampfes der Ideologien während des Kalten Krieges und steht auf der anderen Seite für den Aktionismus der deutschen Regierungen der Nachkriegszeit, den apokalyptischen Szenarien etwas entgegenstellen zu können.
Im Silberberg, nahe Ahrweiler, wurde ein kilometerlanger Tunnel, der aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg stammt, zum Atombunker umfunktioniert. Der damalige Regierungssitz Bonn, der ca. 25 km entfernt ist und die Verfassungsorgane der BRD beheimatete, war also im Falle einer drohenden nuklearen Auseinandersetzung nur wenige Autominuten entfernt. Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen und Platz für ca. 3.000 Menschen sollten die Handlungsfähigkeit der deutschen Regierung für maximal 30 Tage sicherstellen. Nicht nur medizinische Einrichtungen und die neueste Technik der damaligen Zeit wurden bereitgestellt sondern sogar auch ein Frisörsalon und einen Kiosk gab es in den Stollen des Silberberges. Bei der Planung wurde allerdings nicht bedacht, dass die 150m dicke Gesteins- und Schieferschicht über dem Bunker, wahrscheinlich keiner Atombombe standgehalten hätte.
Sämtliche Versuche in der jüngsten Vergangenheit, diesen Ort für zivile Zwecke zu vermarkten, scheiterten an der Praktikabilität oder der Finanzierung, so dass uns dieser Ort mit ermahnenden Charakter als beeindruckendes und abschreckendes Beispiel für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Ein großer Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Helfern des Heimatverein „Alt-Ahrweiler“, die mit ihren kompetenten Vorträgen diesen Ort wieder lebendig werden lassen.